Frau auf einem Radweg mit einem E-Scooter

Privat vs. Sharing: Wer haftet wann beim E-Scooter?

Crash, Parkschaden, Bußgeld – wer zahlt bei privaten E-Scootern und wer beim Sharing? Alle Haftungsregeln, typische Stolperfallen und Tipps, um Regress zu vermeiden.

Inhaltsverzeichnis

🧭 Privat vs. Sharing: Warum Haftung kein Nebenthema ist

E-Scooter sind schnell, flexibel – und Teil des Straßenverkehrs. Sobald ein Schaden entsteht, geht es um Haftung: Wer zahlt? Beim eigenen Scooter gelten andere Spielregeln als beim Sharing. Dieser Guide zeigt, wer in welchen Situationen haftet, was Versicherungen abdecken und wie du Regressforderungen vermeidest.

🏠 Privat unterwegs: Wer haftet beim eigenen E-Scooter?

Bei privat genutzten, zugelassenen E-Scootern greift in der Regel eine Haftpflichtversicherung für Schäden gegenüber Dritten (Personen-, Sach- und Vermögensschäden). In Deutschland ist der Betrieb auf öffentlichen Wegen ohne gültige Haftpflicht unzulässig. Wichtig:

  • Fahrerhaftung: Verursachst du einen Unfall, reguliert deine Haftpflicht den Schaden Dritter – eigene Schäden am Scooter sind nicht umfasst.
  • Grobe Verstöße: Fahren mit Alkohol, Manipulation (Tuning), rote Ampel, Gehwegfahren: Die Versicherung zahlt Dritten zwar meist vor, kann aber Regress bei dir nehmen.
  • Park-/Abstellschäden: Kippst du unsachgemäß ab und beschädigst fremdes Eigentum, ist das ein Haftpflichtfall.
  • Diebstahl/Vandalismus: Nur versichert, wenn du eine Kasko oder einen separaten Baustein abgeschlossen hast.

Tipp: Kläre Deckungssumme (Personenschäden!), Selbstbehalt und Ausschlüsse schwarz auf weiß – und lies die Passagen zu „grober Fahrlässigkeit“ genau.

📱 Sharing-Scooter: Was deckt der Anbieter – und wofür haftest du?

Sharing-Flotten haben eine Basis-Haftpflicht über den Betreiber, die Drittschäden im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben abdeckt. Aber:

  • Selbstbeteiligung: Viele Anbieter vereinbaren je Vorfall eine Eigenbeteiligung – für Fahrzeugschäden am Leih-Scooter oder bestimmte Drittschäden.
  • AGB-Pflichten: Verstöße (z. B. Alkohol, Fahren zu zweit, Gehwegfahren, Missachtung von Geofencing, Falschparken) können Verlust des Versicherungsschutzes bedeuten – der Betreiber nimmt Regress.
  • Bußgelder & Gebühren: Verkehrsverstöße, Abschleppen, Umsetzen, Reinigung werden dem nutzenden Konto zugeordnet; zusätzlich erheben Anbieter Bearbeitungsentgelte.
  • Diebstahl während der Miete: Lässt du den Scooter ungesichert zurück, haftest du i. d. R. für Verlust/Schaden – je nach AGB bis zur Gerätewertgrenze.

Merke: „Der Anbieter haftet schon“ ist ein teurer Irrtum – AGB lesen, insbesondere Abschnitte zu Sorgfaltspflichten, Alkohol, Abstellen und Geofencing.

⚖️ Typische Szenarien – wer zahlt in der Praxis?

  • Unfall mit Fußgänger: Privat: deine Haftpflicht reguliert Drittschaden; bei grobem Verstoß droht Regress. Sharing: Betreiber-Haftpflicht zahlt zunächst, Regress bei dir, wenn AGB verletzt.
  • Parkschaden am Auto beim Vorbeischieben: Privat: Haftpflichtfall. Sharing: wie oben – plus mögliche Selbstbeteiligung.
  • Sturz ohne Drittschaden: Privat: Eigenschaden nur mit Kasko; Sharing: Eigenschaden am Leihgerät oft Selbstbeteiligung laut AGB.
  • Gehwegfahren und Kontrolle: Bußgeld trifft Fahrer. Bei Sharing zusätzlich Admin-/Bearbeitungsgebühr des Anbieters.
  • Alkohol am Lenker: Beiderseits hochriskant: Regress/Geltendmachung von Eigenanteilen, Vertragsstrafen, Führerschein- und Strafrechtsfolgen möglich.

🧾 So liest du Policen & AGB richtig

  • Deckungssumme Personenschäden: hoch genug? (Heilbehandlung, Schmerzensgeld, Verdienstausfall können teuer werden.)
  • Selbstbeteiligung: fällst du pro Schadenfall mit 150–500 € (oder mehr) zur Kasse?
  • Ausschlüsse: Alkohol, Tuning, fahrlässiges Abstellen, Mehrpersonenfahrt – steht’s explizit drin?
  • Regressklauseln: Wann kann Versicherer/Betreiber abschließend bei dir regressieren?
  • Obliegenheiten: Meldefristen, Dokumentationspflicht (Fotos, Zeug:innen, Polizei), Kontaktwege im Schadensfall.

🛡️ Risiko senken: Fünf schnelle Schutzmaßnahmen

  • Defensiv fahren: Radweg nutzen, Blickkontakt suchen, Geschwindigkeit anpassen – vor allem bei Nässe und in der Dämmerung.
  • Sichtbarkeit erhöhen: helle, normgerechte Beleuchtung; reflektierende Elemente an Kleidung/Tasche.
  • Richtig abstellen: Nie Wege, Leitstreifen, Ausfahrten blockieren; Ständer nutzen, Kippgefahr minimieren.
  • Keine App-Schnellschüsse: AGB vor der ersten Fahrt lesen; Geofencing-Hinweise in der Karte beachten.
  • Dokumentieren: Bei Vorfällen Fotos, Standort, Uhrzeit sichern; bei Personenschaden: Notruf/Arzt und unverzüglich Meldung an Versicherer/Betreiber.

🛒 Privat statt Sharing? Dann setze auf Qualität

Wer regelmäßig fährt, spart mit einem eigenen Scooter Nerven, Gebühren – und minimiert Haftungsrisiken, weil du Abstellen und Pflege selbst kontrollierst. Zwei alltagstaugliche Beispiele aus eurer Produktwelt:

  • Trittbrett Paul – große Reichweite, stabile Fahrdynamik, starke Bremsen und helle Lichtanlage: ideal fürs tägliche Pendeln, auch auf längeren Distanzen.
  • Trittbrett Sultan+ – leicht, schnell faltbar, perfekt für ÖPNV-Kombi und die „letzte Meile“; sehr gute Alltagstauglichkeit.

Qualitätsmerkmale, die Haftungsärger vorbeugen: zwei kräftige Bremsen (ideal hydraulisch), große Luftreifen (≥ 10 Zoll), volle Beleuchtung, stabiles Fahrwerk, sicheres Batteriemanagement.

💡 Kurz & knapp: Merksätze für den Alltag

  • Privat: Haftpflicht deckt Drittschäden – Regress bei groben Verstößen möglich.
  • Sharing: Betreiber haftet nach außen, nimmt aber Regress, wenn du AGB verletzt.
  • Bußgelder treffen immer den Fahrer – plus Gebühren des Anbieters bei Sharing.
  • Dokumentation entscheidet: Ohne Fotos/Zeug:innen wird es teuer.
  • Qualität senkt Risiko – bei Technik, Bremsen, Licht und Reifen nicht sparen.

✅ Fazit

Haftung beim E-Scooter ist beherrschbar – wenn du Regeln kennst und sauber dokumentierst. Privat fährst du mit klarer Haftpflicht und optionaler Kasko auf der sicheren Seite, beim Sharing schützt du dich mit AGB-Kenntnis, defensivem Fahren und korrekt geparkten Fahrzeugen. Wer häufig unterwegs ist, gewinnt mit einem hochwertigen eigenen Scooter wie dem Paul oder einem leichten Sultan+ zusätzliche Kontrolle – über Abstellen, Pflege und damit auch über dein Haftungsrisiko.

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